Dima Albitar Kalaji, Abdal-Rahman Alqalaq, Volha Hapeyeva, Khrystyna Kozlovska, Yirgalem Fisseha Mebrahtu, Mariam Meetra, Widad Nabi, Halyna Petrosanyak, Annika Reich, Rafik Schami, Natalka Sniadanko, Najem Wali und Sam Zamrikund anderen Autor*innen.
Druckgrafiken: Franziska Schnürer
www.franziska-schnuerer.de
Leseprobe
Juli 2023 | 42. Jahr
100 Seiten, Br., 160 × 240 mm, s/w-Abb.
Mitteldeutscher Verlag
Einzelheft € 12
Abobezug € 20
Einzelbezug: ISSN 978-3-96311-770-1
Abobezug: ISBN 978-3-96311-771-8
Ebook (EPUB): 9,49 €
Auch für KünstlerInnen und SchriftstellerInnen sind aufgrund der Repressionen und Kriege die deutschsprachigen Länder seit Jahrzehnten zum Exilort geworden. Waren es zunächst lediglich vereinzelte KünstlerInnen, so sind die Exilsuchenden in den letzten zehn Jahren erheblich angestiegen. In der aktuellen allmende-Ausgabe werden die Erwartungen der AutorInnen, deren Lebensrealität und deren Selbstverständnis in einer global veränderten Welt thematisiert. Welche Rolle kann der Kunst angesichts des Elends des Krieges in der Ukraine und in Syrien zukommen? Was bedeutet es, der Repression entkommen zu sein, im Iran, Irak, der Türkei, in Belarus und vielen weiteren Staaten und Regimen? Wie wurden die intellektuellen Debatten und die Themen der Literatur verändert? Die allmende – Zeitschrift für Literatur wurde 1981 gegründet und erscheint zweimal im Jahr im Mitteldeutschen Verlag Halle. Seit 2003 wird sie von Hansgeorg Schmidt-Bergmann im Auftrag der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe herausgegeben und zusammen mit Matthias Walz redigiert.
Die Literaturzeitschrift allmende, die das kulturelle, literarische und politische Geschehen seit 1981 begleitet und dokumentiert, ist nun als Digitalisat verfügbar. Mit Hilfe der Volltextsuche kann das umfangreiche Material, zunächst in den Räumen der Literarischen Gesellschaft, welche die Zeitschrift zweimal im Jahr herausgibt, rasch und gezielt bearbeitet werden. Schon das eindrucksvolle Autorenverzeichnis der 106 erschienen Ausgaben liest sich wie ein who is who der neueren deutschen Literaturgeschichte und verleiht der Sammlung den Status eines bedeutenden Kulturdokumentes nicht nur der Region. Die allmende wurde als Zeitschrift länderübergreifend begründet auch als Opposition zu den Kernkraftwerken im Südwesten (Forchheim).
Der Förderpreis des Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg 2017 in Höhe von 5.000 Euro wurde am 4. Juli in der Stadtbibliothek Stuttgart an die allmende – Zeitschrift für Literatur verliehen. Die Literaturzeitschrift wurde 1981 unter anderem von Martin Walser, Adolf Muschg, Hermann Bausinger und Manfred Bosch begründet. Die Literarische Gesellschaft konnte sie vor dem »Aus« retten. Seit 2003 wird sie von Hansgeorg Schmidt-Bergmann im Auftrag der Literarischen Gesellschaft herausgegeben und zusammen mit Matthias Walz redigiert. Sie erscheint zweimal jährlich im Mitteldeutschen Verlag Halle. Die Jury begründete die Wahl: »Die allmende trägt mit einem breiten Fächer an Themen dazu bei, dass sich Literatur in Zeiten des beschleunigten Wandels einen gesellschaftskritischen Funktionsraum bewahren und gleichzeitig neue Leserschichten erschließen kann: pointiert in ihrer jeweiligen Schwerpunktwahl, ohne Geschichtsverlust experimentierfreudig und dabei beständig die literarischen Traditionen der oberrheinischen Grenzregion bündelnd.« Die Literaturzeitschrift ist in Baden-Württemberg seit über 40 Jahren eine der herausragenden Veröffentlichungen ihres Genres.
Schriftstellerinnen und Schriftsteller leisten Widerstand, setzen sich für Gerechtigkeit und freie Gesellschaften ein. Dafür werden viele verfolgt, bedroht, angegriffen, eingekerkert, verbannt und nicht selten getötet. Solange eine oder einer von ihnen irgendwo nicht frei ist, ist niemand frei.
Najem Wali
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